Buderus Logatherm WPL 12 IK im Netzwerk

 

Einleitung

Schon vor dem Hausbau stand für mich der Einsatz einer Luftwärmepumpe fest. Leider war ich bei Auswahl der Anlage durch den Haushersteller auf Buderus beschränkt. Die Dimensionierung nahm ebenfalls der Haushersteller vor. Lediglich die Art der Aufstellung durfte ich bestimmen. Ich entschied mich für eine innenbetriebene Anlage, so dass am Ende eine Logatherm WPL 12 IK in meinem Keller installiert wurde.

Mein Haus wurde im August 2011 gebaut und die Heizung ging im September dann auch in Betrieb. Im Jahr 2011 kümmerte ich mich nicht um den Verbrauch, da dieser durch das Estrichaufheizprogramm, das 3x bei mir lief, verfälscht war. Auch 2012 hatte ich mit der Heizung nicht viel am Hut; ich war noch mit dem Kellerausbau bis zum Anschlag beschäftigt. Erst als ich dann im Januar 2013 die Jahresabrechnung von meinem Energieversorger (EnBW) bekam, begann ich mich mit dem Thema Verbrauch zu beschäftigen, da er schlichtweg zu hoch war.

Also las ich mich in das Thema ein und fing an, die Einstellungen zu verändern. Recht bald war immer aber dann klar, dass ich die Historie der Daten benötige, um die richtigen Schlüsse für die Anpassung der Einstellungen ziehen zu können. Bei meiner Recherche bin ich dann auf das PC-Programm „DTA-Betrachter“ von Renato gestoßen. Das Programm war im Prinzip genau das, was ich brauchte. Ebenfalls bin ich auf die App „LuxProbe“ von Kaso aufmerksam geworden. Diese schien mir recht brauchbar für die Überprüfung einiger Parameter als auch die Einstellung der Betriebsart und Temperaturen der Heizung über mein Smart Phone.

Voraussetzung für den Einsatz der beiden Programme ist aber das Einbinden der Heizung in das Heimnetzwerk, was ich im Folgenden beschreiben will.

Bild 1: Buderus Logatherm WPL 12 IK Bild 2: Typenschild der Wärmepumpe
Bild 1: Buderus Logatherm WPL 12 IK Bild 2: Typenschild der Wärmepumpe

Netzwerkanschluß

Die Luftwärmepumpe Logatherm WPL 12 IK von Buderus verfügt über einen USB2.0 Port und auch über einen RJ45-Netzwerkanschluss. Diese beiden Schnittstellen habe ich benützt, um meine Heizung zum einen über eine Smart Phone App zu überwachen bzw. zu steuern und zum anderen über ein PC Client-Programm alle relevanten Daten auszulesen im Zuge der Verbrauchsoptimierung.

Bild 3: USB-Port auf der Rückseite der Frontblende Bild 4: RJ45 Port ebenfalls auf der Rückseite der Frontblende. Der Anschluß darüber verbindet die Steuerung mit der Hauptplatine
Bild 3: USB-Port auf der Rückseite der Frontblende (rechts) Bild 4: RJ45-Port ebenfalls auf der Rückseite der Frontblende (links).
Der Anschluß darüber verbindet die Steuerung mit der Hauptplatine

Die Verkabelung ist recht simpel. In meinem Fall kam ein 15m langes Cat5e-Kabel zum Einsatz, das ich auf der Heizungsseite in den RJ45-Port der Frontplatine steckte  Dann nahm ich einen USB-Stick und steckte diesen in den USB-Port der Frontplatine. Anschließend konfigurierte ich den Datenzugang und das Netzwerk über die Heizungssteuerung. Die Heizung muss nämlich wissen, dass sie die Daten kontinuierlich auf den Stick schreiben soll.

Bild 5: Menüpunkt “Service” auswählen Bild 6: Menüpunkt "Datenlogger" auswählen Bild 7: Datenlog soll auf USB-Stick geschrieben werden
Bild 5: Menüpunkt “Service” auswählen Bild 6: Menüpunkt "Datenlogger" auswählen Bild 7: Datenlog soll auf USB-Stick geschrieben werden
Bild 8: Hier nur bestätigen Bild 9: Zyklische Archvierung auf USB-Stick auswählen Bild 10: OK!
Bild 8: Hier nur bestätigen Bild 9: Zyklische Archvierung auf USB-Stick auswählen Bild 10: OK!

Desweiteren müssen die Netzwerkeinstellungen so vorgenommen werden, dass die Heizung im Heimnetzbereich erreichbar ist. Grundsätzlich muss dazu der heizungseigene DHCP-Server ausgeschaltet werden. Im meinem Fall wies ich der Heizung dann die lokale IP-Adresse 192.168.188.19 zu und gab das Gateway mit der von mir in meiner Fritzbox spezifizierten Gateway-Adresse (192.168.188.1) an.

Bild 11: Menüpunkt DHCP-Server auswählen Bild 12: DHCP-Server der Logatherm deaktivieren Bild 13: Statische IP-Adresse und Gateway setzen so wie vorher im Router festgelegt
Bild 11: Menüpunkt DHCP-Server auswählen Bild 12: DHCP-Server der Logatherm deaktivieren Bild 13: Statische IP-Adresse und Gateway setzen

Nachdem die Heizungssteuerung nun konfiguriert war, steckte ich das noch freie Ende des Cat5e-Kabels in einen freien Port meines Netzwerk-Switches, welcher wiederum an einer Fritzbox Cable 6360 hängt. In der Benutzeroberfläche der Fritzbox gab ich dann der statischen IP-Adresse 192.168.188.19 den Namen „Buderus-WP“. Damit war die Heizung im lokalen Netzwerk erreichbar.

Bild 14: Patch-Feld, Switch und Fritzbox Router
Bild 14: Patch-Feld, Switch und Fritzbox Router

PC-Client

Die Client-Software „DTA-Betrachter“ ist recht einfach zu installieren. Danach das Programm starten und die Konfiguration entsprechend anpassen, d.h. Netzwerkadresse (in meinem Fall also die 192.168.188.19) angeben und auch die Spezifikation der Heizung selbst. Anschließend kann der Client bereits auf die Anlage zugreifen und die Daten vom USB-Stick über das Netzwerk zum PC transferieren, wo sie dann grafisch angezeigt werden können. Das Ganze funktioniert natürlich auch von außerhalb des lokalen Netzwerks über einen VPN-Zugang. In meinem Fall richtete ich mir diesen über die Fritzbox ein und bin jetzt in der Lage, meine Heizungsdaten von überall abzurufen.

 

Smart Phone App für Android

Im Zuge meiner Recherchen bin ich auf die sehr nützliche App „LuxProbe“ gestoßen. Obwohl die App wohl in erster Linie für eine Alpha Innotec WP programmiert wurde, funktioniert sie mit meiner Buderus-WP tadellos.  Einfach nur die lokale IP-Adresse eingeben und schon geht’s los. Die App lässt die Änderung des Betriebsmodus‘ (Auto, Party, Aus, ) für die Heizung als auch das für die Wasseraufbereitung zu. Außerdem kann man sowohl eine Parallelverschiebung der Heizkurve als auch die Solltemperatur des Brauchwassers ändern.

Bild 15: Statische IP-Adresse unter Settings eintragen Bild 16: LUX-Probe zeigt viele Parameter und lässt sogar die Einstellung der Betriebsart und Solltemperaturen zu
Bild 15: Statische IP-Adresse unter Settings eintragen Bild 16: LUX zeigt viele Parameter und lässt sogar die Einstellungen zu

Das macht natürlich erst richtig Sinn von unterwegs. Zu diesem Zweck habe ich einen VPN-Zugang auf meinem Smart Phone eingerichtet, der schon wie beim PC-Client über meine Fritzbox läuft. Nun kann ich von überall aus meine Buderus Logatherm steuern. Heimautomatisierung auf billige Art und Weise!

Bild 17: VPN-Client einrichten auf Sony Xperia Z Bild 18: VPN-Verbindung mit Router herstellen Bild 19: Berlin, London, New York  - die Frisur ist überall unter Kontrolle!
Bild 17: VPN-Client einrichten auf Sony Xperia Z Bild 18: VPN-Verbindung mit Router steht Bild 19: Berlin, London, New York  - die Frisur ist überall unter Kontrolle!

Für Fragen bzw. Kommentare bin ich jederzeit dankbar. Einfach eine Mail an heizung@klaus-zimmermann.com schicken.